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Jahresrückblicke

Rückblick auf das Jahr 2021

Wer hätte Ende 2020 gedacht, dass auch 2021 so von Corona bestimmt werden würde? In unserer ehrenamtlichen Arbeit sind wir immer wieder auf Grenzen gestoßen – Grenzen des Machbaren, Grenzen wegen Zugangsbeschränkungen oder auch Grenzen wegen Corona-Fällen in den Unterkünften.

Trotzdem (und dafür danken wir allen, die sich da engagiert haben!) sind viele Ehrenamtliche weiterhin in Kontakt mit Familien geblieben und haben sowohl Erwachsene als auch Kinder in vielen Belangen unterstützt – sei es beim Deutsch-Lernen, bei Arzt-Besuchen, bei den Hausaufgaben, oder auch vermehrt im Bereich Nachhilfe. Wir freuen uns besonders, dass sich trotz Corona einige neue Interessierte gemeldet haben und sich jetzt aktiv einbringen!

Das Jahr begann zunächst mit einem Lockdown in den Schulen. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Grundschule in Ziegelstein konnten alle Kinder mit Materialien versorgt werden, und Ehrenamtliche begleiteten die Kinder im Homeschooling. Zusätzlich kamen in der Rathsbergstraße einige Hauptamtliche des CVJM dazu, die in den Monaten Februar bis Mai die Kinder beim Lernen unterstützten.

Von der Gartenaktion im Sommer/Herbst in der Rathsbergstraße haben wir ja bereits berichtet….

Am 7. Juli konnten wir unter strengen Corona-Maßnahmen nach langer Zeit einmal wieder ein Helferkreis-Treffen in Präsenz durchführen. 20 Personen nahmen die Gelegenheit zu einem persönlichen Austausch wahr, und wir waren zuversichtlich, auch im Herbst ein Treffen in Präsenz durchführen zu können. Durch die gestiegenen Fallzahlen im November wurde dann aber das geplante Präsenz-Treffen in einem Online-Format durchgeführt.

Im Sommer fand durch die Initiative einer Ehrenamtlichen aus dem Helferkreis und der Kirchengemeinde im Gemeindesaal der Melanchthon Kirche eine „Sommerferien-Akademie“ statt, und zwar vom 23.-27. August. 24 Kinder nahmen teil, es wurde gespielt, gelernt, gelesen, gerechnet und gemalt, in Kleingruppen, mit Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Im September startete das neue Schuljahr, bis zum Jahresende in Präsenz. Zusätzlich zur Betreuung bei den Hausaufgaben setzten sich die Ehrenamtlichen mit Briefen der Schule auseinander, bezüglich Mediennutzung oder den neu eingeführten Pooltests, die die Familien nicht verstanden und fragend damit zu den ihnen bekannten Personen kamen. Trotzdem sind wir sehr froh, dass die Kinder wieder die Möglichkeit haben, in der Schule zu lernen, und hoffen, dass es nach anfänglichen Schwierigkeiten nun bei allen gut läuft und die Schulen auch weiterhin geöffnet bleiben.

Im Herbst bot eine Ehrenamtliche wieder eine Kinderstunde in der Rathsbergstraße an, die aber aufgrund rapide steigender Corona-Fallzahlen bald wieder eingestellt werden musste. Somit finden weiterhin nur noch Einzelbetreuungen mit Erwachsenen und Kindern statt.

Eine weitere schöne Aktion fand am Nikolaustag statt: Vier Musiker spielten mit Geige, Cello, Querflöte und Akkordeon auf dem Hof Weihnachtslieder.

Kreative Kontaktideen wie ein Besuch im Tiergarten, Begleitung zu Spielplätzen oder auch einfach nur kurze Gespräche am Fenster oder auf der Straße helfen, den Kontakt zu den Familien nicht zu verlieren. Auch zu Familien, die ausgezogen sind in den letzten Jahren, bestehen noch gute Beziehungen. Einige Ehrenamtliche gehen weiterhin in die Unterkünfte und unterstützen dort die Menschen beim Lernen. Wir hoffen, dass dies auch 2022 mit der Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen des Helferkreises weitergeführt werden kann.

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Jahresrückblicke

Rückblick auf das Jahr 2020

Dieses Jahr hat uns allen – Geflüchteten, Neuankömmlingen, Alt-Ziegelsteinern, Jungen und Alten – viel abverlangt.

Aber auch, wenn man den Eindruck hatte, dass alles zum Stillstand kam und viele Dinge nicht mehr durchgeführt werden konnten, gab es doch etliche Aktivitäten. Manche im Hintergrund, manche mit einem unglaublichem Engagement, manche regelmäßig und andere nur punktuell. Vor allem die persönliche Begleitung von Familien oder Einzelnen konnte trotz Corona weiter stattfinden, je nach Einschränkungen „von Angesicht zu Angesicht“ oder eben nur telefonisch.

Durch die Schulschließungen im Frühjahr und den anschließenden Wechselunterricht wurde schnell klar, dass gerade die Kinder in den Flüchtlingsunterkünften eine Unterstützung beim Lernen zu Hause brauchten. In der Andernacher Straße wurde daher schon ab Mai mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept angefangen, den Kindern bei ihren Arbeitsaufträgen und später auch bei ihren Hausaufgaben zu helfen.

Angeregt dadurch entstand die Idee, in den Sommerferien in der Rathsbergstraße eine „Kinderakademie“ durchzuführen. Jeden Nachmittag fand sich eine Ehrenamtliche ein, die sich mit jeweils einem Kind oder einen kleinen Gruppe (Geschwisterkinder) für eine begrenzte Zeit befasste. Danach bekam das nächste Kind die Möglichkeit, im Gruppenraum dieses Angebot wahrzunehmen. Viele Kinder beteiligten sich gerne, und so wurde gespielt, gebastelt, lesen geübt, spielerisch Lernstoffe vermittelt, gerechnet und mehr.

Auch die Fahrradwerkstatt hatte in den Sommermonaten geöffnet – ein kleiner Bereich vor der Garage mit den Werkzeugen wurde abgesperrt, es wurde geschraubt, aufgepumpt, improvisiert und Teile repariert oder ersetzt. Natürlich alles mit Maske und dem nötigen Abstand. Da es im Herbst aber irgendwann zu kühl wurde und ein Arbeiten mit Maske und Brille nicht mehr möglich war, musste dieses Angebot leider wieder eingestellt werden.

Im September starteten sowohl in der Andernacher Straße als auch in der Rathsbergstraße wieder regelmäßige Termine, an denen die Schulkinder in die Gruppenräume kommen konnten und dort unter Anleitung ihre Hausaufgaben oder auch Fragen zum Schulstoff erledigen konnten. Leider musste dies Ende November aus Corona-Gründen eingestellt werden, wir hoffen aber, dass dies im nächsten Jahr wieder möglich wird. Bis dahin können sich die Schüler:innen und ihre Eltern telefonisch oder per whatsapp an Ehrenamtliche wenden.

Da es in der staatlichen Unterkunft bisher keinen Internetzugang gegeben hatte, waren die Bedingungen für Online-Lernen und auch Distanz-Unterricht und Online-Unterricht in den verschiedensten Schulformen äußerst schwierig für die Kinder, aber auch für ältere Berufsschüler:innen. Viele hatten eigene Verträge abgeschlossen, was aber nicht allen möglich war. Außerdem reichten die mobilen Daten oft nicht aus, um dem Unterricht beizuwohnen. So sind wir extrem dankbar, dass durch die Hilfe und den Einsatz von Franken Freifunk und die Unterstützung des CVJM nun ein funktionierendes Netz in der Unterkunft eingerichtet werden konnte – gerade noch rechtzeitig, bevor alle Schulen wieder in den Distanzunterricht gingen.

In der Vorweihnachtszeit kam dann die Idee auf, den Bewohner:innen der Rathsbergstraße zu Weihnachten eine Kleinigkeit zu schenken, da man ja nicht mehr persönlich hingehen konnte. Die Jahre vorher hatte es eine Weihnachtsfeier gegeben, sogar der Nikolaus war gekommen. An dieser Aktion beteiligten sich etliche Ehrenamtliche, Spenden wurden besorgt, Plätzchen gebacken, Büchlein gekauft, eine Spende aus dem Helferkreis Eibach abgeholt, und so konnte für alle Familien eine „Weihnachtsüberraschung“ eingepackt werden.

Wir wünschen Ihnen nun eine trotz aller Einschränkungen frohe Weihnachtszeit, und ein gutes, erfreuliches und positives Jahr 2021!

Susanne Mahlein